Die Straßen im Neubaugebiet von Teshie sind unbefestigt und besonders in der Regenzeit nur schwer befahrbar. Das Regenwasser sammelt sich in großen Pfützen die wochenlang stehen bleiben, weil das Wasser nicht abfließen kann. Das stehende Wasser und die schnell sprießende Vegetation bieten ideale Bedingungen als Brutstätte für Mosquitos.
Die Bewohner der Neubaugebiete haben sich in lokalen Selbsthilfevereinen zusammengeschlossen, die ihre Umgebung weiterentwickeln und sicherer machen wollen. Die einzelnen Selbsthilfevereine arbeiten kooperativ zusammen. Der Adjei Ablohr Loop gehört zur Zone F, die ca. 60 Häuser umfasst, von denen die Mehrzahl der Eigentümer dem Verein Zone-F Association angeschlossen sind. Die Mitglieder arbeiten ehrenamtlich.
Der Adjei Ablohr Loop im Ortsteil Teshie-Agbleesah ist der Sammel- und Startpunkt für den Schulbus des Kinderzentrums The Bridge School. Die Straße wird täglich befahren und von hunderten Fußgängern benutzt. Die Anwohner des Adjei Ablohr Loop haben in Selbsthilfe die größten Pfützen mit Steinen gefüllt und die Straße planieren lassen. Für eine dauerhafte Lösung muss das Regenwasser abgeleitet werden.
Die Zone F Association und der Deutsch-Ghanaische Entwicklungshilfeverein e.V. beschlossen, in Eigeninitiative für Verbesserung zu sorgen. Die Anwohner der Straße wurden über die geplanten Baumaßnahmen informiert und zur Mithilfe aufgefordert.
Der Assembly Man als Vertreter der Bezirksverwaltung wurde informiert und um Unterstützung gebeten. Auch Parlamentsabgeordnete für Teshie wurde um Unterstützung gebeten. Die Bezirksverwaltung sah sich jedoch nicht in der Lage, das Projekt finanziell zu unterstützen oder Arbeiter abzustellen.
Die Arbeiten für den Bau einer Kanalisation in Teshie/Ghana wurden im Januar 2014 begonnen und im März 2014 abgeschlossen.
Ein Maurer und ein Klempner wurden mit der Durchführung beauftragt. Dabei wurden auch die nötigen Baumaßnahmen und die Materialien neu kalkuliert.
Die Kanalisation besteht aus einer Kombination von offenen Abwassergraben und Rohrleitungen vor den Grundstückseinfahrten sowie einer Rohrleitung zur tiefergelegenen Hauptstraße. In die Rohrleitungen ist ein zentraler Regensammler sowie Gullies und Kontrollschächte eingebaut. In die Gullies und Kontrollschächte sind Sandfallen eingebaut, die die Versandung der Leitungen verhindern und leicht zu reinigen sind.
Der Abwassergraben wird gebaut. Ein Anwohner setzt schweres Baugerät ein, um den Lehm von der Straße abzutransportieren. Später wird an seiner gesamten Straßenfront einen Abwassergraben gebaut, der an den jetzt gebauten Graben anschließt.
Die Straße wird in Handarbeit mit Kies und Schotter aufgefüllt. Es stellte sich heraus, dass wesentlich mehr Sand und Kies benötigt wurde, um die Straße einzuebnen. Da ein günstiger Lieferant gefunden wurde, blieben die Gesamtausgaben im kalkulierten Rahmen.
Heftige Gewitterschauer während der Bauarbeiten haben gezeigt, dass die Drainage funktioniert und gleichzeitig die Stellen aufgezeigt, an denen nachgebessert werden musste.
Die Rohrleitung zur tiefergelegenen Hauptstraße war aber noch nicht gelegt. Durch die Rohrleitung fließt jetzt über diesen Weg wesentlich weniger Regenwasser an der Oberfläche ab. Die Bodenerosion wird dadurch verringert.
Die Idee, die Verbesserung der Infrastruktur selbst in die Hand zu nehmen, ist von vielen Anwohnern begrüßt worden. Manche möchten aber erst einmal abwarten, ob die Maßnahmen erfolgreich sind. Andere haben sich bereitwillig beteiligt und weitere Maßnahmen zur Verbesserung der Straße auf eigene Kosten durchgeführt oder geplant. Die Straße ist jetzt auch nach starken Regenfällen befahrbar, die Pfützenbildung deutlich reduziert und damit auch das Pflanzenwachstum und die Vermehrung der Mosquitos.
Der Assembly-Man hat das Projekt während der Bauphase besichtigt. Seine Fachleute haben bestätigt, dass weitere Anschlüsse möglich sind, um die Kanalisation von Seiten der Kommune zu erweitern. Bis Projektabschluss wurden aber keine Baumaßnahmen des Bezirks begonnen.
Wir danken der BINGO-Projektförderung, dass sie den Bau der Kanalisation in Teshie möglich gemacht hat. Das Projekt hat gezeigt, dass man mit relativ geringen Mitteln eine deutliche Verbesserung erzielen kann und hat die Eigeninitiative der Anwohner gefördert.